Erstmals erhält der Förderverein Onkologie einen Landeszuschuss für die Psychosoziale Krebsberatungsstelle. Spendenfreude nimmt jedoch ab.   Von Kuno Staudenmaier

Schwäbisch Gmünd

Durchatmen ist beim Förderverein Onkologie Ostwürttemberg angesagt, der die Psychosoziale Krebsberatungsstelle Ostwürttemberg am Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd betreibt. Erstmals seit der Eröffnung vor acht Jahren gibt es 2017 eine sogenannte Übergangsfinanzierung. Das bringt dem Verein stolze 118 000 Euro ein. All die Jahre vorher musste der Vorsitzende des Fördervereins und frühere Chefarzt, Dr. Martin Redenbacher, einen Spendenmarathon leisten, um die Krebsberatungsstelle am Leben zu halten. In diesen Jahren flossen auch zwei Mal die Erlöse aus der GT-Weihnachtsaktion in die Arbeit der Beratungsstelle. „Wir sind froh, dass jetzt das Budget 2017 gesichert ist“, so Dr. Martin Redenbacher. Er spricht von einem großen Beratungsbedarf. Gut 40 Prozent aller Menschen, die in der Region an Krebs erkranken, suchen die Psychosoziale Krebsberatungsstelle auf. Jetzt könne die Stelle der Psychoonkologin Monika Buchmann auf 100 Prozent erhöht werden.
Landrat Klaus Pavel schätzt diese Einrichtung in Schwäbisch Gmünd ganz besonders. Er hält „eine landesweite Grundfinanzierung solcher Einrichtungen für unbedingt notwendig“. Die Krebsberatungsstelle in Schwäbisch Gmünd sei Schrittmacher, habe mit den Anstoß dazu gegeben, dass nun weitere Beratungszentren geschaffen wurden.
Zunächst gab es die nur in Freiburg, Tübingen, Stuttgart, Karlsruhe und Schwäbisch Gmünd. Neu dazu gekommen sind Heidelberg, Heilbronn, Pforzheim, Ravensburg, Schwäbisch Hall, Sigmaringen und Ulm. An der Übergangsfinanzierung beteiligen sich das Land mit 450 000 Euro, gesetzliche Krankenversicherungen mit 450 000 Euro. Die Rentenversicherung mit 250 000 Euro und die Arbeitgeberverbände mit 50 000 Euro. „Für die Krankenkassen immer noch eine freiwillige Leistung“ sagt Dr. Martin Redenbacher. Man hoffe nun, dass sich aus der Übergangsfinanzierung eine dauerhafte Lösung entwickelt.
Das sei vor allem deshalb notwendig, weil die Spendengelder seit Jahren rückläufig sind. In diesem Jahr muss der Verein aus Eigenmitteln 13 100 Euro beisteuern. Größere Summen, wie sie anfangs noch im Spendentopf gelandet sind, gibt es immer seltener. Umso mehr freut sich Redenbacher über die Zahl der Mitglieder, es sind fast 300. Landrat Klaus Pavel geht davon aus, dass die Finanzierung durch das Land fortgeführt wird. Darüber müsse man mit dem Gesundheitsminister reden.
Das Angebot soll nun auch auf Aalen ausgedehnt werden. In der zweiten Jahreshälfte laufen Vorbereitungen zur Einrichtung einer Psychosozialen Krebsberatungsstelle am Klinikum Aalen.
Chefarzt Prof. Dr. Holger Hebart spricht von einem „schönen Erfolg“. Die hohe Qualität habe der Beratungsstelle Anerkennung gebracht. Nur durch Eigeninitiative über all die Jahre sei die jetzt zugesagte Förderung möglich geworden. Auch er setzt darauf, dass daraus nun eine Regelfinanzierung wird.

Spenden kann man auf die Konten
Kreissparkasse Ostalb IBAN DE08 6145 0050 1000 2190 27 und
Volksbank IBAN DE32 6139 0140 0101 3380 07.