Das Landespolizeiorchester unter der Leitung von Stefan Halder im Münster   /   Foto: E.Kessler


Das Landespolizeiorchester wurde wieder einmal seinem Ruf als ausgezeichnetes Ensemble gerecht.  Rems-Zeitung am 20.10.2017

Im voll besetzten Heilig-Kreuz-Münster erlebten die Zuhörer eine musikalische Zeitreise durch drei Jahrhunderte mit dem Landespolizeiorchester.

KONZERT (har). Unter der engagierten Leitung von Dirigent Stefan R. Halder spielte das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg einen bunten Querschnitt seines
vielseitigen Repertoires. Schirmherr Landrat Klaus Pavel bedankte sich in seinem Grußwort beim Moderator Polizeidirektor Helmut Argauer. Dessen Engagement sei es
zu verdanken, dass der gute Ton des Landes Baden-Württemberg nun schon zum 13. Mal in Folge im Münster ein Benefizkonzert abhält.

Als Hauptwerk des Abends erklangen die Sätze Adagio Allegro, Allegretto und Finale-Presto aus der Militärsymphonie von Joseph Haydn in einem Arrangement für
Blasorchester, das alle Vorzüge der einzelnen Register dieses phänomenalen Orchesters plastisch und vorteilhaft zur Geltung brachte.
Mit zwei klangträchtigen Suiten des englischen Komponisten Gustav Holst huldigte das Orchester dann der Musik des 20. Jahrhunderts. Beim Tutti der monumentalen
Chaconne bebten die Grundmauern des Münsters, während das Intermezzo durchgehend in spätromantischen Klängen schwelgte. Und bei der „Fantasia on the
Dargason“ war es eine wahre Freude, Stefan R. Halder in den Klängen seines Orchesters baden zu sehen.
Emotionaler Höhepunkt des Konzerts war sicherlich das sehr ausdrucksstark und gefühlvoll vorgetragene Stück „Peace“ von John Golland, dem der Solist Max Möst
mit seinem Euphonium einen nachhaltigen Eindruck verlieh. Sein einschmeichelnder Euphoniumklang beeindruckte ebenso wie die differenzierte und zurückhaltend
intonierte Begleitung des Orchesters.

Unter der Leitung des Trompeters Bernd Köstling gestaltete dann anschließend das Bläserseptett des Landespolizeiorchesters die Werke „Fields of Gold“ von Sting und
„Sleeping Sun“ von Toumas Holopainen in einem Arrangement von J. Hilse. Während die übrigen Musiker zusammen mit den Konzertbesuchern bewundert lauschten,
demonstrierten die sieben Bläser, assistiert von einem rhythmisch agierenden Schlagzeug, zwei Klangbilder voller Raffinesse.
Abgerundet wurde das Kirchenkonzert durch eine geistliche Besinnung mit Münsterpfarrer Robert Kloker, der sehr gefühlvoll einen Glaubensbezug zum Herbst und
vor allem zu diesem schönen Herbsttag herstellte.

Das letzte Stück „Über sieben Brücken musst du gehen“ wurde von Helmut Argauer mit dem schwäbischen Sprechgesang vom Brückenheiligen Sankt Nepomuk sehr
humorvoll angekündigt. Zum Schluss dieses wirklich grandiosen und außergewöhnlichen Konzerts bedankte sich Dr. Martin Redenbacher als Vorsitzender des
Förderverein Onkologie beim Landespolizeiorchester Baden-Württemberg sowie ihrem Dirigenten Prof. Stefan R. Halder und versprach den zahlreichen Zuhörern,
dass ihre Spende der Psychosozialen Krebsberatungsstelle Ostwürttemberg zugute kommen wird. Nach lang anhaltendem Applaus und erst nach einer Zugabe durften
die Musiker ihre Heimreise nach Stuttgart antreten.